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  2. Quartal 2014
 

   

30.06.14 Guwahati

Tja, selber schuld, wenn man zur Monsunzeit in Indien ist ...

Wir dachten eigentlich, dass es möglich sein müsste, in der größten Stadt des Nordostens einen neuen Sattel für Jan und neue Reifen für uns beide zu finden. Da haben wir wohl vergessen, dass wir in Indien sind...Also verschieben wir das auf Delhi und hoffen, dass die Räder noch so lange durchhalten.

Wenn man abends um die Ecke ein paar Kekse kauft... führt das auch mal zu einer Einladung zum Frühstück ;). Shantanu, Gitanjali, Gharu und Monorama sind super lieb zu uns und sehr interessiert an unserer Reise. Sie führen uns ihren eigenen Webstuhl vor und wir fühlen uns geehrt, als sie uns zum Abschied zwei selbstgewebte Schals überreichen...

24.06.14 Cherrapunji
Jan hat von einer Höhle gehört, die erst vor kurzem für den Tourismus entdeckt wurde und erst in einiger Zeit beleuchtet und "kindgerecht" hergerichtet wird. Eigentlich wollen wir zu dritt hinein, doch ein ziemlich gruseliger Erdrutsch versperrt uns den Weg. Karina und Pynia ist die Höhle die Schlammschlacht und die Gefahr es nicht wert, also macht sich Jan allein auf den Weg. Ob das mal eine gute Idee war?! Knietief im Schlamm und ein Erdrutsch, der einen jeden Moment mit sich reißen kann - vor allem MITTEN DRIN ein Gefühl, dass Jan nicht wiederholen muss! Alles geht gut und immerhin ist die Höhle so groß, dass er sie in der wenigen Zeit bis Sonnenuntergang nicht einmal komplett erkunden kann
.

23.06.14 Cherrapunji
Wer nach Cherrapunji kommt und sich über den Regen beschwert, hat etwas falsch gemacht. Hier wird er zum Touristenattraktion erhoben !

Tadaa: Die Mutter der Outdoor-Kleidung! Der Regencape der Bergstämme!

22.06.14 Cherrapunjee

Nach Imphal haben wir schon wieder Gesellschaft auf der Straße bekommen. Lolo, den wir in Dimapur kennen gelernt haben, hat den Kontakt zu den ebenfalls radbegeisterten Jungs Pyniar, Garry und Ian hergestellt, die uns auf unserem Weg über die Berge nach Cherrapunjee begleiten. Das Wetter ist eher typisch als angenehm: es regnet - immerhin befinden wir uns am (zweit-) regenreichten Ort der Erde... Pyniar, der fünf Jahre in Deutschland lebte, begleitet uns sogar mehrere Tage bis zu unserer Rückkehrnach Shillong

Wir sind begeistert, nach laaanger Zeit endlich mal wieder mehr Natur und weniger Menschen zu sehen. Die Landschaft vor Ort wird übrigens Schottland des Ostens genannt. Ein besonderes Schmankerl ist der Nohkalikai Wasserfall ganz in der Nähe, mit 340 m der höchste in Indien und einer der höchsten frei fallenden der Welt.

Das eindeutige Highlight befindet sich aber noch einmal hinter einem weiteren Berg, näher an der Grenze zu Bangladesch. Innerhalb erstaunlich intaktem Dschungel, den klare Flüsse durchschneiden, finden wir nach einer langen Wanderung unwirklich erscheinende, lebenden Brücken aus Gummibäumen!

Zwischen die Wurzeln werden sogar Steine "eingepflanzt", um die Trittsicherheit zu erhöhen...
Beim Überschreiten fühlen wir uns schlagartig in einen Fantasyfilm versetzt!



22.06.14 Shillong
Hier in der Hauptstadt Meghalayas findet sich thronend über der Stadt das große ethnologische Museum "Don Bosco", das uns einen einen interessanten Eindruck über die fast hundert (!) verschiedenen Stämme der nordöstlichen Staaten verschafft. Während wir an liebevoll gestalteten Büsten und Ausstellungsstücken vorbei gehen, füllen sich auf einmal die Räume mit dutzenden traditionell gekleideten Frauen der umliegenden Stämme, die zufällig ebenfalls einen Ausflug ins Museum unternehmen! Das ist doch mal "lebendiges Museum" .


(Quelle: http://planetden.com/wp-content/
uploads/2014/04/Museum3.jpg)

17.06.14 Jorabat

Wir haben uns für einen größeren Umweg entschieden und fahren die Einbahnstraße in den abgelegenen Staat Meghalaya. Saubere Natur, lebendige Brücken wie aus einem Fantasyfilm, „das Schottland des Ostens“ und natürlich das angenehm kühle Bergklima locken uns. Einheimischen zufolge „kann man da mit einem Fahrrad nicht hoch – viel zu steil“. Es stellt sich glücklicherweise heraus, dass die Steigung zwar sehr lang, jedoch wirklich nicht zu steil ist, meist lediglich 4 – 5 %. Ein größeres Problem stellt das große Verkehrsaufkommen dar.
Bereits auf dem Weg wird wieder deutlich, weshalb wir die Bergvölker Indiens einfach viiel angenehmer als die Bewohner des Flachlandes finden. Fast jeder grüßt uns freundlich, das Wesen der Menschen ist spürbar ausgeglichener und weniger aufdringlich. Das muss wohl wirklich das Klima sein...

 

19.06.14 Weg nach Siliguri
Baulich getrennte Fahrbahnen machen den Verkehr bestimmt sicherer und geordneter - nicht in Indien. Regeln? Firlefanz!

16.06.14

Noch vor fünf Minuten hätten wir nicht gewusst, dass aus Bambus Papier gemacht wird. Hier finden wir jedoch einen RIESIGEN Beweis…

15.06.14 Assam

Wir radeln durch das viiiel zu heiße Assam, neben uns der weltbekannte assamesische Tee, den Akazien vor der starken Sonne schützen. Die romantische Vorstellung der schönen Teefelder schütteln wir schnell ab - Abgase strömen ungebremst auf die Felder, der Boden ist zugemüllt und mit Chemikalien verseucht. Wir werden wohl bis Darjeeling warten müssen, um guten und vor allem gesunden Tee zu bekommen...

14.06.14 Doboka

Wir erreichen die einzige Stadt weit und breit und es wird bereits dunkel. Schnell erkennen wir am Äußeren der Menschen, dass wir das erste Mal in Indien in einer komplett moslemischen Stadt sind. Sofern man so etwas sagen kann, fühlt es sich sofort an, als habe der Ort eine andere Energie. Wir halten etwa 30 Sekunden, um nach einem Hotel zu fragen. Innerhalb dieser wenigen Sekunden bildet sich um uns eine Menschentraube von mindestens 100 Männern, die so nah, wie nur möglich um uns stehen und einfach nur starren oder versuchen, unsere Räder anzufassen. Nicht ein Mensch grüßt uns. WIRKLICH kein schönes Gefühl! Jan fühlt sich extrem eingeengt und ist kurz davor, aggressiv zu werden, wenn auch die Vernunft sagt, dass das Gegenteil angebracht ist, um die Menge ruhig zu halten. Karina bleibt entspannter und wenig später erhalten wir so den Tipp, bei der Polizei Schutz zu suchen, da es in weitem Umkreis kein Hotel gibt.
Tatsächlich stellt sich die örtliche Polizei als "dein Freund und Helfer" heraus und wir dürfen in einem ihrer Gebäude schlafen. Der Polizeichef kümmert sich prima um uns und möchte uns noch einen guten Rat mit auf den Weg geben: "Traut niemals der indischen Polizei." Und das von einem gebildeten Polizisten, der bereits an verschiedenen Orten arbeitete...

 
14.06.14 Diphu, Indien
Wow! Wir sind noch nie SO aufgefallen! Allein in den letzten Tagen waren wir zwei Mal im Fernsehen. Zeitungsreporter klopften an unsere Hoteltür, ohne dass wir irgendwem unseren Aufenthaltsort mitgeteilt haben. Etwa 20 Mal am Tag müssen wir für Fotos anhalten. Vor Auregung zitternde Menschen sprechen uns an: "Das war mein Traum! Ich habe noch nie einen weißen Menschen gesehen." 
Auf dem Foto: Eine soziale Organisation die sich gegen Korruption und für Bildung und Jugendhilfe einsetzt, ist uns extra nachgefahren, um uns mit den traditionellen Schals von Assam und der Region um Diphu zu ehren.
Nicht ganz so spektakulär, aber trotzdem prima ist, dass wir spatter leckere Mangos am Wegrand geschenkt bekommen. Diese wunderbare Frucht ist übrigens die Nationalfrucht Indiens.
Assam begrüßt uns mit Natur, wer hätte das gedacht?! Wir fahren durch einen richtig schönen Naturpark und werden alle paar Meter daran erinnert, welche faszinierende Tiere uns theoretisch begegnen könnten. Etwas weiter entfernt gibt es im Kaziranga Nationalpark sogar den weltgrößten Bestand an Panzernashörnern - natürlich ist aber gerade jetzt der Park geschlossen...

Auf unserem Weg halten (wie gewöhnlich) einige Inder an, um uns auszufragen und Fotos von uns zu machen. Tojo, Simi, Jirnem Malyn, Malyn und Melin sind jedoch glücklicherweise mal weniger oberflächlich und laden uns ein, mit ihnen an einem schönen Fluss zu picknicken. Der einige km abseits der Straße gelegene Fluss ist wirklich schön und sauber - bis auf eine Leiche eines jungen Mannes der nur kurz vor unserer Ankunft dort ertrunken ist. Da er nicht aus Assam kommt, ist die örtliche Polizei nicht zuständig, was so viel heißt, dass die Leiche liegen bleibt, bis die Polizei des anderen Staats eintrifft. Solange wird eben neben einer Leiche gepicknickt und zum unterhaltsamen Abschluss gehen die Besucher dann nochmal ein wenig Leiche gucken, immerhin bekommt man das ja nicht alle Tage zu sehen...

Es gibt im Umkreis von 50 km kein einziges Hotel und wir bekommen bereits die Erlaubnis, innerhalb der Parkanlage des Flusses zu schlafen. Später wird uns dann aber doch empfohlen, zu gehen, da die umliegenden Wälder wohl ziemlich viele "Wilde mit Waffen" enthalten, die sich anscheinend gerne ein kleines Zubrot in Form von "Fahrradreisenden-Ausrüstung" verdienen und die Parkwächter hingegen keine Schusswaffen besitzen. Unsere neuen Freunde kennen die Gegend und sehen uns ebenfalls lieber andernorts. Dank ihrer Hilfe und kurzer Telefonate werden wir anstelle dessen in einem nahe gelegenen Hindutempel aufgenommen, den sich niemand wagen würde, anzugreifen. Dort bekommen wir in einem Lehmhaus sogar ein eigenes Zimmer mit Bett und dürfen am Morgen den Tempel besichtigen.

12. & 16.06.14 Nagaland & Assam
Nie haben wir uns auf so "gefährlichem Pflaster" bewegt. Indiens Straßen sind für uns der gefährlichste Ort der ganzen Reise! In nur wenigen Tagen haben wir mehrere verunglückte Lastwagen gesehen. Jan wird von fröhlich winkenden (leider nicht mitdenkenden) Autofahrern von der Straße abgedrängt, holt sich mehrere Schürfwunden und reißt seinen Ledersattel in zwei Teile, Karina schafft es wenige Tage später gerade noch von ihrem fallenden Fahrrad zu springen, als ein Minivanfahrer drauf und dran ist, sie an einer Engstelle zu überfahren. Wenn nicht WIR für alle Fahrer um uns herum mitdenken, wird es nichts, unsere Reise lebend zu beenden... Und Mitdenken heißt in diesem Fall, die Aufmerksamkeit zu jeder Zeit in jede Richtung zu lenken, denn Gefahr lauert bei nicht vorgegebenen Überholregeln überall.          



Einfach nur wahr! Sollte man den hunderten Indern sagen, die uns tagtäglich anstarren.

13.06.14 Dimapur
Wir verabschieden uns nach einem gemeinsamen Abend von der Fahrradkarawane und können ausnahmsweise mal von außen zeigen, was ein Platter in INDIEN bedeutet: Aufmerksamkeit

12.06.14 Dimapur
Es geht endlich weiter! Nach fast zwei Wochen Radfahrpause ist es echt ein befreiendes Gefühl, endlich wieder auf dem Rad zu sein und voran zu kommen!
Wir waren tatsächlich langsam genug, dass uns sechs andere Radreisende einholen konnten, die einen Monat nach uns in Bangkok gestartet sind .

Als Treffpunkt wählen wir den Bahnhof. In kürzester Zeit bildet sich eine Menschentraube um uns und natürlich werden dutzende Handys gezückt, um uns abzulichten. Wir bewegen uns ein paar Meter, die Masse folgt - es ist wie im Zoo nur anders herum... Schließlich kommt sogar die Polizei und droht den Schaulustigen mit Stöcken... und starrt selber fröhlich auf uns...

Leider haben wir uns für unterschiedliche Routen entschieden
und es bleibt bei einem netten gemeinsamen Abend, auch wenn wir uns prima vorstellen könnten, mit (v.l.) Mingsun (Südkorea), Mike (USA), Katya (Slowenien), Mirko (Tschechien), Daniela (Schweiz) und Chris (USA) zu reisen (die beiden Inder Lolo und ? (sorry...) begleiten uns nur einige Kilometer..). Da Katya und Mirco aber genau wie wir nach Kaschmir wollen, hoffen wir, sie dort wiederzutreffen und dann gemeinsam fahren zu können.


25.5. – 11.06.14 Kohima
Endlich sind wir am ersten Ort in Indien angelangt, an dem es kühl genug ist, dass wir besser denken können, regelmäßig Strom haben und das Hotelzimmer mit 3,5 € pro Tag für ein Doppelzimmer echt bezahlbar ist. Wir entscheiden uns also für eine Schreib-Arbeitspause "bis alles aktuell ist". Ein erwünschter Nebeneffekt ist, dass andere Fahrradreisende, die wir in Bangkok kennen gelernt haben, langsam aber sicher ebenfalls von Myanmar aus in unsere Richtung fahren.


Beim Einkaufen lernen wir schnell, dass die Nagas im Gegensatz zu unseren Gewohnheiten durchaus "interessanteGerichte zubereiten:
Wie wäre es mit ein paar krossen Seidenraupen ?
 
Oder Hornissenaden? Einige sind allerdings bereits „überreif“ und schlüpfen bereits…  
Der Klassiker und immer wieder ein Genuss: Ratten  
Und die Krönung: HUNDEFLEISCH. Damit der Kunde unzweifelhaft die Herkunft des Fleisches erkennen kann, wurde freundlicherweise eine Pfote am Fleisch belassen… Einfach nur krass! Das Fleisch riecht übrigens nach nassem Hund – noch Appetit?

 
Indien ist sooo dreeeckig – wir können es nicht oft genug wiederholen!
Neulich auf dem Weg zum Gemüsemarkt...

25.05.14
Wir erreichen Nagaland, den Staat der bis 1970 noch bekannt für seine Kopfjäger und nackten Ureinwohner war.
Seit Indien ist es wieder wie erwartet schwierig, sauberes Trinkwasser zu bekommen, ohne gleich einen Plastikberg mitzukaufen. So packen wir also wieder regelmäßig unseren Filter aus, der zwar ordentlich Geduld und Kraft kostet, dafür mit Sicherheit schenkt.

 

Achtung Karina! Ausweichen! Ein Blätterberg mit Beinen!

24.05.14
Diese Entscheidung war ganz einfach: Indien ist mit Abstand das dreckigste und ekligste Land unserer gesamten Reise – bisher 1003 Tage durch 21 Länder! Unser heutiges Hotel ist ein passendes Beispiel - dank fehlender Alternativen und strömendem Regen müssen wir trotz überteuertem Preis einziehen. Wo ein Lichtschalter war, ist nun eine Kerze, die weiße Wand ist über und über vollgespuckt, jegliche Kissen verschimmelt (wie eigentlich in fast jedem Hotel) und die einzige Dusche sowie Toilette des Hotels...nicht zu beschreiben...


23.05.14 Auf Indiens Straßen
Wie soll es ein Inder auch lernen... Auf nahezu allen Lastwagen im Land steht die intelligente Botschaft "BLOW HORN". Kein Wunder, dass JEGLICHE Handlung im indischen Straßenverkehr von ohrenbetäubendem Hupen untermalt wird. LKWs haben mehrtönige Huporgeln eingebaut, der Rest muss sich mit bis zu einer Minute anhaltendem Dauerhupen zufrieden geben.  Jan lernt sehr bald: "Ohrenstöpsel oder Nervenzusammenbruch, man hat es selbst in der Hand"...

22.05.14 Imphal
Zurück in Imphal lädt uns Leemax in sein Haus ein und da vor allem Karina das in Indien typische Fladenbrot Chapati und Dal/Linsensuppe dazu so gelobt hat, wird uns zu Ehren extra ein riesiges Mal mit genannten Zutaten zubereitet .
 

21.05.14 Thanga Island, Loktak Lake
Mit unserer neu gewonnenen Fahrradgang fahren wir fröhlich quatschend die gerade mal 50 km ebene Strecke zum Loktak See. Dieser ist berühmt für seine schwimmenden Inseln, auf denen bis vor kurzem sogar Einheimische gewohnt haben, bis die Regierung sich dagegen ausgesprochen hatte... Die extrem gut düngenden "Biomasseflecken" werden sogar bis nach Japan exportiert.

Inmitten des Sees ist eine Insel mit Krankenhaus, in dem wir netterweise schlafen dürfen, da Triveni, die Frau von Gomi, einem der Mitglieder des Clubs, hier arbeitet.
Unter folgendem Link der sehr ausführliche und liebevolle Bericht (in Englisch) über die gemeinsame Zeit und den Vortrag mit vielen Fotos :Link FB Pedal Attack




20.05.14 Imphal
Gleich zu Anfang behandeln uns die Mitglieder des Radclubs „Pedal Attack“- anwesend sind Jotis, Dhurba, Rajeev, Lucky, Sandip, Leemax, Raggie, Gomi, Rakesh, Nutan und Suraj - wie Ehrengäste und wir werden für das Treffen sogar mit dem Auto vom Hotel abgeholt. Karina benutzt, "wie man das eben so macht" den Gurt und ruiniert damit das soeben erhaltene, weiße Vereinstrikot. Sie ist wahrscheinlich die erste in diesem Auto, die jemals diesen Gurt benutzt hat...;/ Trotz der Größe des Raums soll alles ganz professionell sein und was ist schon eine echte Versammlung ohne Podium und Mikrofon. Jan erzählt also aus gerade mal zwei Metern Entfernung, jedoch durch Lautsprecher, über unser Leben, unsere Ausrüstung und macht Mut, Träume zu verwirklichen. Paradox, aber es fühlt sich tatsächlich anders an, auf diese Weise über unsere Reise zu berichten - eine gute Übung für später?!
Die Jungs sind super nett zu uns, sehr interessiert und beschließen, uns morgen auf unserer Tour zum schönen Loktak See zu begleiten. Super Sache !


18.05.14 Imphal
Nach vielen Tagen im Grenzgebiet kommen wir nach gut zwei Wochen in der ersten Stadt an. Es ist wie ein Wunder: Wir haben mal wieder Strom, fließend Wasser und richtige Geschäfte!
Lärm, Dreck, aufdringliche Menschen und jede Menge Aufsehen sind unsere stetigen Begleiter durch das bunte Durcheinander Indiens.
Auf der Suche nach Ersatzteilen (wirklich nicht einfach...) kommen wir auch in den Laden von Rajeev. Er ist Mitglied des Fahrradclubs "Pedal Attack" und lädt uns zu einer Versammlung ein, bei der wir über unsere Reise berichten sollen. Wir nehmen gerne an und finden uns einen Tag später in einem umgeräumten Wohnzimmer wieder.

 

16.05.14 Auf Indiens Straßen
Die überall herum laufenden Kühe in Indien sind wirklich kein Klischee ...

Kakching
Hier hat niemand einen seltsamen Namen für seine Herberge gewählt - in Indien geht man in ein"Hotel", um sein Essen zu bestellen! Übernachtungsmöglichkeiten gibt es nur, wenn z.B. noch Lodging dabei steht...

15.05.14 Khudengthabi Village
Heute fahren wir also endlich los! Vor uns liegt ein Berg mit 1500 m und wir haben seit zwei Wochen nicht ein bisschen Sport gemacht - das kann ja heiter werden...
Ein Sturm mit starkem Regen zwingt uns, inmitten des Anstiegs bei einer winzigen Grundschule Schutz zu suchen. Als klar ist, dass wir nicht mehr weit kommen, nehmen wir dort die Einladung von Gin Jam Kho dankend an, bei ihm und seiner Familie die Nacht zu verbringen. So kommt es, dass wir das Leben der christlichen Kukis aus erster Hand miterleben dürfen. Die Mitglieder der ethnischen Gruppe sehen eher tibetisch, als indisch aus, denn ihre Vorfahren stammen aus Myanmar. Wir essen gemeinsam traditionelles Essen mit den Fingern und können uns dank bester Englischkenntnisse unserer Gastgeber prima unterhalten. In der Nacht umgeben uns anstatt süßer Träume nächtliche Schüsse. Unsere Gastgeber lässt das, wie wir am Morgen erfahren, kalt - eintrauriger Alltag, verursacht durch Mienen, Rebellen, Grenzgänger – doch es sei hier schon deutlich ruhiger und sicherer als noch vor wenigen Jahren…

14.05.14
Die Welt, wie wir sie kannten, gibt es nicht mehr! Unsere kleine, zarte Welt lag zu lange unbeachtet in der Nähe von Benzin und ist kaum mehr wiederzuerkennen. Finden sich da Parallelen ;/ ?!

13.05.14 Moreh
Wir sind bereits zwölf Tage in Indien – heute den ersten Tag legal. Uiuiui… Das kam folgendermaßen: An der Grenze erzählte uns ein Soldat, dass es hier in Moreh kein Immigrationsbüro gibt und wir erst in der Hauptstadt Imphal einen Einreisestempel bekommen. Das klang logisch, da die von uns genutzte Grenze eigentlich nicht für Drittstaaten geöffnet ist. Wir wollten nichts falsch machen, also fragten wir noch einen mit dem Hotelbesitzer befreundeten Polizisten. Der bestätigte uns, dass wir hier noch keinen Stempel bekommen.
Heute beschließen wir, „für alle Fälle“ noch einmal zur Polizei zu gehen und erfahren dort, dass man sich natürlich HIER melden muss. Als dann unsere Ausreise aus Myanmar überprüft wird, stellt sich dummerweise heraus, dass der burmesische Beamte unsere Ausreise fälschlicherweise auf einen Monat früher datiert hat, wir also laut Reisepass bereits über einen Monat illegal im Land sind! Wir sehen Schwierigkeiten auf uns zukommen, dürfen dann aber „noch mal schnell“ zurück nach Myanmar, um dies zu berichtigen. In der Einwanderungsbehörde ist nur eine Vertretung im Dienst, die kein Englisch spricht und denkt, dass wir mit einem abgelaufenen Visum einreisen wollen. Es ist echt verzwickt ! Letztendlich zeigt unsere Zeichensprache aber Erfolg, der zuständige Beamte wird von sonst woher einberufen und passt unser Ausreisedatum der Realität an, wodurch auch Indien uns nach einigen Telefonaten offiziell einreisen lässt. Puh

Wir lernen daraus, dass wir hier den Auskünften von Menschen nicht jederzeit Vertrauen dürfen, nur weil sie es überzeugt darlegen, sondern dass ein gesundes Fünkchen Misstrauen nicht ganz verkehrt ist…
 
 11.05.14 Moreh
Zufällig findet gerade jetzt das hinduistische Fest „Lai Haraoba“ statt. Wir verfolgen staunend die anscheinend weltberühmten Tänze der Bergvölker. Gute Tänzer werden von der Menge wortwörtlich mit Geld überhäuft.

Wir gewöhnen uns langsam an Indien, Indien gewöhnt sich langsam an uns – wenn wir durch die Gassen schlendern, gibt es sogar schon Leute, die ihren Geschäften nachgehen können, obwohl wir vorbei gehen. Irgendwie verfolgen aber trotzdem grundsätzlich 100 Augenpaare jeden unserer Schritte . Premila und ihre Geschwister, die im Laden der Eltern aushelfen, behandeln uns schon wie Freunde
 

07.05.14 Moreh
Freunde empfahlen uns das kleine Gästehaus „Sangai Lodge“ von Raj Kumar. Tatsächlich kümmert er sich herzerweichend um uns und gibt uns das Gefühl, zur Familie zu gehören. Mal bekocht er uns, mal Jan ihn.

06.05.14 Moreh
Die Gewöhnung ans indische Essen hat eher bescheidenen Erfolg gezeigt: Bereits nach einem Tag fängt sich Karina Amöben ein. Wir werden also noch ein Weilchen zum weiteren Eingewöhnen haben und vorerst nicht mehr außerwärts essen…

Es ist schwer zu verstehen, wie die Welt nur wenige Meter von Myanmar entfernt SO anders sein kann. Es ist unvorstellbar dreckig, Höflichkeit nur noch vereinzelt zu finden und alle paar Meter rotzen Männer und Frauen gleichermaßen in unglaublicher Lautstärke auf die Straße.
Strom ist leider Mangelware – im besten Fall gibt es einige Stunden pro Tag – also muss die Homepage noch etwas auf Neuerungen warten.

05.05.14 Moreh
Diese Nachricht schreiben wir voller Freude, Stolz und Dankbarkeit: Wenn wir den Einwohnern der Grenzstadt glauben dürfen, sind wir unter den ersten Radreisenden, die mit dem Fahrrad über Land nach Indien eingereist sind!
Mit der nötigen Sondergenehmigung, die wir in Yangon in einem Reisebüro beantragten, konnten wir problemlos und kaum aufgehalten zur Grenze fahren. Die Menschen auf dem Weg behandelten uns wie echte Stars - einfach unendlich freundlich, diese Burmesen! An der Grenze angekommen, waren wir zwar verpflichtet in dem einzigen (und viel zu teuren) Touristenhotel zu schlafen, an der Grenze selbst verlief aber alles reibungslos und sehr freundlich - sogar mit Fotos als Andenken von beiden Seiten .
In den nächsten Tagen nehmen wir uns Zeit, den erneuten Kulturschock zu verdauen und uns an das indische Treiben, die Menschen und das Essen zu gewöhnen.
Es gibt viel Neues zu entdecken, mal sehen was - immerhin hat z.B. Lonely Planet dem Staat Manipur in seinem Indienreiseführer lediglich einige Zeilen gewidmet. Die hauptsächliche Info: Bei weitem der gefährlichste Staat der gefährlichen Oststaaten Indiens...
Nur wenige Minuten nach uns erreicht auch der Monsun Indien! Der erste Regenguss der Monsunzeit (!) gibt sich alle Mühe, den Dreck auf den Straßen wegzuwaschen, doch das Ergebnis ist eher gegenteilig


02.05.14 Tamu
Pünktlich zum letzten Tag unseres 28 Tage Visums erreichen wir über die Sperrzone die indische Grenze und freuen uns über eine verhältnismäßig friedliche Zeit mit wenig Rebellenaktivität im Grenzbereich.

In der Immigrationsbehörde empfängt man uns sehr freundlich, es werden lediglich Formalitäten erledigt und schnell stehen wir auch schon fröhlich bei gegenseitigen Erinnerungsfotos zusammen!

In wenigen Metern werden wir erfahren, ob wir tatsächlich in den immer wieder für Touristen gesperrten indischen Staat Manipur einreisen dürfen, wie wir über Reiseforen erfahren hatten. Auf offiziellen Internetseiten konnten wir keinen Hinweis darauf finden.

In unserem Hotel erhalten wir einen netten Brief in gutem Englisch, in dem uns eine Unbekannte namens Angelina höflich um ein Treffen bittet. Da können wir nicht Nein sagen, Indien kann auch noch ein paar Stunden warten . Angelina ist super interessiert und wir genießen es, mit ihr und ihrem Vater William endlich mal eine richtige Unterhaltung ohne Sprachbarriere führen zu können, wie sonst so oft in Myanmar. Ein Abschluss in Myanmar, wie er besser nicht sein kann und auf diesem Weg klären sich noch einige Fragen, die wir gerne in den letzten Wochen gestellt hätten.

01.05.14 Zwischen Kalewa und Tamu
Wir passieren den "Wendekreis des Krebses" bzw. Tropengürtel! Leider nur ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass wir langsam in gemäßigtere Zonen fahren, da wir von nun an erst mal fast nur westlich fahren...  So langsam haben wir wirklich die Nase voll von der permanenten Hitze!

Die offizielle Verkehrsregel für Myanmar: Rechts fahren, hupen, langsam fahren. Jetzt müsste das Hupen nur noch an erster Stelle stehen, dann würde es der 'Realität' entsprechen .

Die letzten 40 km zur Grenze bietet sich uns ein äußerst ungewöhnlicher Anblick für das buddhistische Myanmar. Fast jedes Dorf ist voller Kirchen! Teilweise zählen wir 10 Kirchen in Dörfern mit etwa 200 Einwohnern! Der Grund: In der Vergangenheit haben sich Missionare aufgrund des besseren Klimas fast nur in und nahe den Bergen angesiedelt. Verständlich ... Welche Meinung man auch von christlichen Missionaren haben mag - hier finden wir kaum noch Bambushütten, dafür ungewöhnlich viele Steinhäuser und öffentliche Bildungseinrichtungen wie Bibliotheken. Im freundlich Grüßen sind aber die Buddhisten besser .

An unserem vorletzten Tag in Myanmar gehen wir, wie fast jeden Tag, mittags in ein Restaurant. Meistens ist das ein wenig wie bei der Lotterie: mal gibt es einen Hauptgewinn, mal eine Niete. Leider kann man von außen nie erkennen, wie das Essen ist - wir haben schon in halb zerfallenen Buden das wunderbarste Essen gegessen. In der Regel erhält man Reis, Tamarindensuppe, Rohkost und verschiedene Beilagen in kleinen Schälchen (z.B. Chilikartoffeln, Bohnen, Sojasprossen, Tofu...). Der Reis wird fast immer kostenlos aufgefüllt und auch die ersten Beilagen, die man leert. Ach ja: zu unserer großen Freude ist Tee grundsätzlich inklusive .

Heute ist das Essen einfach nur wunderbar und wir scheuen uns nicht, die Besitzer immer wieder darauf hin zu weisen. Am Ende erwarten wir einen etwas höheren Preis aufgrund der vielen Beilagen - und werden eingeladen! Selbst als wir darauf bestehen, zu zahlen, sogar Geld auf den Tisch legen und gehen, rennt man uns nach und steckt es in unsere Taschen!
Eine passende Anekdote, um die Menschen Myanmars zu beschreiben..

30.04.14 Kalewa
Vor allem seit wir aus dem Touristendreieck heraus sind, machen immer mehr Menschen Fotos von uns, ohne zu fragen oder auch nur zu grinsen oder zu grüßen. Irgendwie fühlt sich das unfreundlich an und macht vor allem Jan unausgeglichen. Für unseren Seelenfrieden beschließen wir, das von nun an einfach zu akzeptieren - oder wie in diesem Fall hier einfach auch um ein Foto zu bitten .

27.-29.04.14 Zwischen Monywa und Kalewa
Bevor wir unser Hotel in Monywa verlassen, hilft uns der Hotelbesitzer unsere weitere Route zu planen. Wir folgen seinem Rat, eine „gute, neue Straße" nach Kalewa zu benutzen, die uns immerhin 70 km sparen soll. Tatsächlich sind die ersten 70 km prima, dann entwickelt sich die Straße jedoch zunehmend zu einer Schlamm-, Staub- und Holperpiste mit knackigen Steigungen und somit zur mit weitem Abstand schlimmsten Straße, die wir in Myanmar, vielleicht sogar auf der gesamten Reise, befahren. Vielleicht wird es hier in einem Jahr tatsächlich eine halbwegs gute Straße geben, noch ist sie das reinste Schlachtfeld…

Am ersten Abend kommen wir dann irgendwo im Nirgendwo in das winzige Dorf Yebpyu Village, wo eventuell noch nie zuvor ein Tourist gewesen ist. Wir freuen uns, dass es trotz der Größe des Ortes ein Kloster gibt und man uns herzlich aufnimmt. Am nächsten Morgen lernen wir, was Aufmerksamkeit ist! Schon am frühsten Morgen, wir haben uns noch kaum gezeigt, strömen Menschen und immer mehr Menschen zu uns. Von staunenden und ungläubigen Blicken umringt – so muss sich ein Alien auf der Erde fühlen – bedanken wir uns herzlich und reisen weiter.

Nach einem Regenguss am zweiten Nachmittag, der uns in Kombination mit einer 10 cm dicken Staubschicht die Reifen paniert und blockiert, sowie über Lehmboden schlittern lässt, laden uns sogar Anwohner über Nacht in ihr Haus ein. Sie halten die weitere Straße unter solchen Bedingungen für unpassierbar. Wie es in Myanmar kaum anders zu erwarten ist, werden wir wie Ehrengäste behandelt. Immerhin können wir am Morgen eine kleine Spende an die Familie geben, die anfangs natürlich vehement abgelehnt wird.
Am nächsten Morgen erreichen wir einen Bus, der auf der gestrigen schlammigen Straße vom Weg abgekommen ist und zur Hälfte über einem Abgrund hängt. Es war anscheinend eine gute Idee, nicht weiter zu fahren…


Karina muss nach zwei Tagen aufgrund unseres harten Zeitplans aufgeben und fährt inklusive Jans Gepäck (für mehr ist leider im schon recht voll besetzten Pickup kein Platz) die letzten 70 km per Anhalter, wofür sie dank der Straßenbeschaffenheit immer noch 5 Stunden braucht. Selbst ohne Gepäck ist Jan am Abend froh, die steile Erd- und Schotterpiste hinter sich gebracht zu haben.



25.04.14 Monywa, Myanmar
Achtung: Buddha is watching you!

Die Zeit rast und uns bleiben nur noch wenige Tage, bis wir das Land schon wieder verlassen müssen. Ein ganzer Haufen glücklicher Fügungen gibt uns Anlass, immer mehr daran zu glauben, dass wir die Sondergenehmigung erhalten, über Land nach Indien ausreisen zu dürfen. Damit wären wir unter den ersten Radfahrern, die diese Route einschlagen können! Tatsächlich werden wir aber erst an der Grenze wissen, ob sich der Aufwand und das bereits investierte Geld auszahlen werden.


24.04.14
In ganz Myanmar ist Zelten verboten und Besucher dürfen einzig in teuren Touristenhotels schlafen, die einen guten Prozentsatz der Einnahmen an die Regierung abgeben müssen. Wir vermuten, die Regierung möchte zum einen gerne die Touristen im Blick haben und uns tatsächlich nur schützen, zum anderen möglichst viel Geld verdienen. Bei einer Radreise passieren jedoch immer wieder unvorhergesehene Dinge und außerdem haben wir uns von Anfang an entschieden, die Militärregierung so wenig wie möglich zu unterstützen - kurz: wir schlafen nicht nur in Klöstern und bei Familien, sondern zelten auch ab und an. Der Preis ist dennoch hoch: wir können nur an Orten bleiben, an denen wir "unsichtbar" sind und dann gibt es noch fast überall Dornen, die nichts lieber tun, als sich mit Fahrradreifen zu vereinen.

Die Qual der Melonenwahl – wir verzichten lieber und schleppen einfach alle

23.04.14
Myanmar ist wirklich nicht bekannt für seine vegetarische Kost und doch werden wir immer wieder mit einer schier endlosen Vielfalt an Beilagen überrascht, wenn wir das Zauberwort "Mangsowirat" (vegetarisch) in einem Restaurant aussprechen . In der Regel zahlen wir übrigens immer etwa 1 - 1,5 € pro Person für eine ganze Mahlzeit und leere Schüsseln werden häufig kostenlos aufgefüllt .

21. & 22.04.14 Bagan
Was für eine Kulisse! Inmitten des schönsten Spielplatzes für Archäologen in Myanmar, den 4.000 Tempeln Bagans, genießen wir staunend den Sonnenuntergang und dann wieder den Sonnenaufgang. Das Beste: im gesamten Gelände sind Fahrräder erlaubt und man darf sich frei bewegen!

Wäre diese Zone doch nur so groß wie die ganze Welt... Fast in jedem von uns bereisten Land verschmutzen Plastiktüten die Landschaft.

Gleich drei Mal begegnen wir völlig zufällig an verschiedensten Orten des Landes dem Franzosen Mûsa. Leider haben wir jedes Mal nur Zeit für ein kleines Schwätzchen – beim nächsten zufälligen Treffen oder dann wieder in Europa nehmen wir uns mehr Zeit .

20.04.14
Not macht bekanntlich erfinderisch: Teilweise finden wir ganze Geschäfte voller umgestalteter Materialien – hier z.B. Gefäße aus alten Autoreifen und Gießkannen aus Speiseölkanistern. Insgesamt fahren wir immer wieder an Recyclingstationen vorbei. Im Gegensatz zu Deutschland wird hier jedoch ausschließlich per Hand sortiert.

 

19.04.14
Heute werden wir zur Abwechslung mal eskortiert ! Gestern schlossen sich unserer „Reisegruppe“ ungefragt zwei Polizisten an, die sich erst zu erkennen gaben, als Jan diese ominösen Verfolger ansprach. Da es weit und breit kein für uns vorgeschriebenes Touristenhotel gab (ups …), halfen sie uns lustigerweise bei der Schlafplatzsuche und brachten uns privat bei Bekannten unter. Danke!
Wie es den Anschein hat, ging es den Polizisten tatsächlich nur darum, dass wir sicher sind – warum sie sich dann aber heute Morgen schon nach 10 km verabschieden, können wir nicht sagen. Die folgende Umgebung macht einen genauso gefährlichen bzw. ungefährlichen Eindruck, wie die Vorangegangene.

Es gibt kaum etwas, das typischer für das Aussehen der Burmesen ist, als beige teilweise kunstvoll bemalte Gesichter. Fast jede Frau und auch etliche Männer schützen so, neben dem rein kosmetischen Wert, ihre Haut vor der starken Sonne. Bis heute wussten wir allerdings immer noch nicht, womit sie das tun. Eine freundliche Verkäuferin löst das große Rätsel und verwandelt Karina in eine echte Burmesin . Gewonnen wird die Farbe, indem man das Holz des Thanaka/Murraya Baumes mit Wasser vermischt auf einem runden Steinbrett zerreibt. Diese Tradition gibt es anscheinend bereits seit 2000 Jahren.
Leider ist bei dieser Mode schwitzen nicht vorgesehen… Innerhalb nur einer Stunde verwandelt sich die bei über 40°C radfahrende Karina wieder in eine Europäerin .


18.04.14
Tagtäglich „besichtigen“ wir die wichtigste und schönste Sehenswürdigkeit Burmas: Freundlichkeit Die Burmesen geben uns täglich mit ihrer unbeschreiblichen Freundlichkeit das Gefühl, Weltstars zu sein! Noch nie wurden wir so oft, so freundlich und so herzlich gegrüßt! Freunde, es gibt ein Land des goldenen Lächelns!

17.04.14
Seit der Stadt Pyay bewegen wir uns durch extrem trockenes Gebiet. Wasser bietet oft nur ein Dorfbrunnen, zu dem die Anwohner teils von weit her zu Fuß, per Ochsenkarren oder dem "Allzweck-Transportfahrzeug" Motorroller kommen.

15.04.14 Paungde
Hygiene ist leider in weiten Teilen Asiens Glückssache, wenig verwunderlich also, dass wir nach so langer Zeit auch mal Pech haben. Nach Honduras bekommt Karina zum zweiten Mal Amöben, Jan isst zwar immer das gleiche, profitiert aber von seinem robusteren (tschechischen ?!) Magen und bleibt gesund. Karina ist bereits nach kurzem so entkräftet, dass wir die 60 km zur nächsten Stadt mit ärztlicher Versorgung per Anhalter fahren müssen. Unser Fahrer hat ein goldenes Herz und stellt uns bei einer Erfrischung gleich noch seiner gesamten Familie vor .

Bei der Apotheke sind wir uns nicht sicher, welches Antibiotika am geeignetsten ist – also bringt die nette Apothekerin Daw Tin Tin Oo Karina auf dem Roller mal eben zu einem Arzt, dieser untersucht sie sofort und vor allen anderen Patienten, gibt ihr Rehydrationssalze sowie ein Rezept und als Karina nach den Behandlungskosten fragt, will er nicht einen Cent dafür! Daw Tin Tin Oo bringt sie zurück zur Apotheke, gibt ihr die passende Medizin und besteht ebenfalls darauf, uns alles zu schenken! Unglaublich!


Karina fährt die weitere 70 km zu unserem Tagesziel Pyay mit dem öffentlichen Pickup-Bus, Jan fährt alleine mit dem Fahrrad weiter. Der Nässe des Wasserfestes können wir uns aber beide nicht entziehen, denn sowohl Gäste eines Pickup-Busses als auch Radfahrer sind die beliebtesten Opfer, insbesondere natürlich, wenn sie von fremder Herkunft sind…

Während Jan alleine weiter fährt, lädt ihn diese Familie übrigens so fröhlich auf traditionelles Gebäck und eine kleine Pause ein, dass er nicht nein sagen kann! Nach einer riesigen Fotosession mit der Großfamilie gehts dann weiter.

Pyay
Seit den letzten Tagen wird es einfach immer heißer! Mit 44°C im Schatten und über 50°C in der Sonne erreichen wir die bisher höchsten Werte der Reise! Keine gute Voraussetzung, die unebenen Straßen Myanmars innerhalb unserer Visadauer zu überwinden, doch wir schlagen uns wacker bei 80-100 km täglich ! So richtig Spaß macht es gerade jedoch echt nicht mehr, mit dem Fahrrad zu reisen. Wir trinken wie die Weltmeister bis zu 7 Litern pro Person am Tag, auf die Toilette müssen wir trotzdem fast überhaupt nicht mehr…

14.04.14
Heute schlafen wir, wie bereits in Thailand sehr gerne, in einem Kloster. Unser Fotoalbum über die bisherige Reise, das wir extra für Länder, deren Sprache wir nicht sprechen, gedruckt haben, ist inzwischen so etwas wie eine „Bewerbungsunterlage“ bei den Klostervorstehern . Nur wenig nach unserer Ankunft ist auch schon die Polizei zur Stelle, um unsere Personalien aufzunehmen. Schnell wird uns versichert: „Alles kein Problem“ – auch wenn die Regierung eigentlich nur die Unterbringung in Touristenhotels genehmigt.

Duschen ist in Südostasien ein spezielles Thema. Meist gibt es keine sichtgeschützten Bereiche und fast immer begleiten uns unsere Gastgeber zum Waschplatz (Brunnen o.ä.), um zu sehen, ob sie uns behilflich sein können. Nacktheit ist beim Duschen nicht einmal in Privathaushalten verbreitet. Jan muss also eine Boxershorts tragen, Karina einen "Sarong", eine Art Ganzkörperrock. Echt umständlich und anschließend hat man dann noch nasse Sachen zu Trocknen...

 

13.04.14 Yangon
Es ist unvorstellbar, wie viel Betel (s.u. Thailand) in Myanmar gekaut wird. Teilweise sind ganze Straßenabschnitte orangerot gefärbt. So richtig vermag es das Foto aber leider nicht zu zeigen…

Hier noch ein typischer Betelverkaufsstand...


Diese Werbung ist der Knaller ! Gewinne - Spam gibt’s gratis dazu…

Als wir Yangon verlassen, steht ganz Myanmar für die kommenden vier Tage Kopf! Das Wasserfest hat begonnen! In langer Tradition bevölkern Menschenmassen die Straßen, um alles, was sich bewegt, ganz besonders bevorzugt jedoch weiße Fahrradreisende, unendlich nass zu machen!!

12.04.14 Yangon
In der früheren Hauptstadt des Landes (inzwischen ist es Naypyidaw) und Wirtschaftszentrum machen wir den für uns mit Abstand wichtigsten Stopp im ganzen Land: Nur hier können wir die Sondergenehmigung beantragen, um das letzte Stück zur indischen Grenze, welches für Touristen gesperrte Zone ist, mit den Rädern durchfahren zu dürfen. Mit dieser Genehmigung sollten wir auch an der nur für den Handel geöffneten Grenze Tamu - Moreh legal ausreisen dürfen.

In der
offiziellen Reiseagentur der Regierung „MTT (Myanmar Travel & Tours)“ werden wir nur verdutzt angeschaut und bekommen die inkompetente Information, dass wir lediglich mit teurem Guide und gebuchter Tour unser Ziel erreichen können.

Zu unserem großen Glück wissen wir über anderen Radreisenden von der Reiseagentur „Seven Diamonds Express Travels“ (
www.sevendiamondtravels.com), die angeblich das "Unmögliche" möglich machen kann . Tatsächlich werden uns dort, am letzten (!) Arbeitstag vor dem Wasserfest, auf den 10 Tage Urlaub folgen, große Hoffnungen gemacht. Wir zahlen 100 US Dollar pro Person, was viel ist, jedoch deutlich weniger als man für eine geführte Tour bezahlen würde. Mit einer Quittung über den bezahlten Betrag und einer Visitenkarte in der Hand verlassen wir das Gebäude und müssen knappe drei Wochen abwarten, da die Angelegenheit von nun an nicht mehr in unserem Einflussbereich liegt.

 

Yangon gefällt uns gut, es gibt etliche Grünanlagen, Prachtbauten und Tempel. Dreist ist allerdings, dass die Hotels überteuert sind und trotzdem einen niedrigen Standard haben, sowie Ausländer praktisch überall Eintritt zahlen müssen, wo Einheimische umsonst hin dürfen - sogar für den Stadtpark. Die vielleicht wichtigste und sehr sehenswerte Shwe Dagon Pagode des Landes kostet z.B. unverschämte 8 US Dollar Eintritt. Möchte man Fotos machen, zahlt man nochmal 4 drauf... Wäre das Geld für einen guten Zweck, würde es vielleicht lockerer in der Tasche sitzen, da man aber in Myanmar mit solchen Gebühren nur ein Militärregime unterstützt, sollte man sich das Geld lieber für kleine Läden sparen. Wieso auch immer kamen wir allerdings kostenlos rein.

 

 

Einmal Nase putzen bitte!


Jeder, der in Myanmar ein Fahrzeug besitzt, lernt anscheinend noch vor dem Ort des Anlassers die Position und Funktionsweise der Hupe. Beim Anfahren, Anhalten, Abbiegen, Überholen, Grüßen  und eigentlich auch allen sonstigen Handlungen wird kräftig auf die Hupe gedrückt! Ein Glück, dass es vergleichsweise wenig Autos im Land gibt. Hier finden wir das erste Verbotsschild für diesen Lärm – beachtet wird es jedoch nicht…

10.04.14
In jedem noch so kleinen Dorf finden wir ein Gebäude, das als „National League for Democracy“ deklariert ist. Es hat den Anschein als will jeder im ganzen Land Demokratie, nur die Regierung bzw. das Militär nicht… Im nächsten Jahr sind Wahlen und wie der Großteil der Bevölkerung, hoffen auch wir, dass diese endlich gerecht und frei ablaufen werden!

Was kann einem mehr eine Pause versüßen, als ein süßer Zuckerrohrsaft?! 100 % natürlich, frisch gepresst, dann noch mit Eis und Limone ergänzt - herrlich erfrischend. Wer braucht da noch Cola und Co?! Gut, Hygiene ist was anderes, wenn man bedenkt, dass das Eis dubioser Herkunft in Sägemehl gepackt auf der Fahrradrikscha durch die Stadt fährt, bevor es beim Kunden ist, durchaus auch mal herunter fällt und grundsätzlich mit schmutzigen Händen angefasst wird… Bisher ging jedoch immer alles gut
Dann noch was für die Allgemeinbildung: Auch wenn der amerikanische Kontinent voll von Zuckerrohr und dessen Produkten ist, kommt es übrigens ursprünglich aus Asien!

 

Wir können uns nicht erinnern, zuvor schon einmal so viele Privathaushalte mit Photovoltaikanlagen gesehen zu haben. In den abgelegenen Regionen ist das oft der einzige Weg, Elektrizität zu erzeugen. Es gibt zwar auch Generatoren, doch die brauchen wiederum Benzin, das dummerweise nicht auf Bäumen wächst.
Die Werbung der Anbieter für Photovoltaik spricht übrigens ausschließlich die ärmere Bevölkerung an. In westlichen Ländern ist es genau anders herum…

Kaum etwas ist so typisch für Myanmar, wie die abertausend Tonkrüge neben den Straßen. Diese sind gefüllt mit Trinkwasser – einer freundlichen Spende der Anwohner für durstige Reisende. Einfach prima, wenn man dem Inhalt traut und die Erfrischung ohne gesundheitliche Folgen bleibt ! In wasserreichen Gebieten finden wir heraus, dass oft sogar gefiltertes Wasser angeboten wird, im trockenen Zentrum des Landes wird auch gerne mal „sonstiges“ Wasser angeboten. Jan traut seinem Magen gerne etwas mehr zu und trinkt immer mal wieder davon – noch lebt er . Übrigens hält der Ton selbst bei starker Sonne das Wasser im Inneren noch erfrischend kalt.

Als wir an diesen Vormonsunarbeiten vorbei fahren, wird uns das Ausmaß des Monsunregens bewusst. Wo jetzt riesige Erdflächen sind, wird in wenigen Wochen ein reißender Strom entstehen. Prima, dass mal präventiv gehandelt wird und nicht hinterher Reste weggespülter Häuser geborgen werden!

Löst euch von allem Weltlichen und findet euren inneren, meditativen Frieden - mit Hilfe des LED Buddhas! Wie die Zeiten sich doch ändern…

09.04.14 Kyaikto
Unsere Schulmedizin ist nicht immer der richtige Weg, das weiß jeder. Wie wäre es also mit etwas burmesischer „Alternativmedizin“? Wir hätten da leckeren, getrockneten Hammelkopf anzubieten, der zerrieben und mit etwas Wasser hinterher wahre Wunder wirkt . Die Wasserpistolen passen da übrigens thematisch PRIMA hin

Ist es nicht amüsant, dass auch die abgeschotteten Burmesen bereits bestens wissen, welches aller Länder am liebsten die Welt „befreit“?!

Karina vollendet heute, was gestern noch offen blieb: sie pilgert ebenfalls zum goldenen Stein, allerdings mit dem LKW. Genug spannend ist es auf der Achterbahnstrecke mit bis zu 18-prozentiger Steigung trotzdem: Reihum übergeben sich die Leute um sie herum und nur durch Glück bleibt Karina von einer unfreiwilligen Dusche verschont.
Am Stein selbst sieht sie, dass auch im Buddhismus die Gleichberechtigung der Frau noch viel Entwicklungspotenzial hat. Die höchste Ebene vor dem Stein und das Anfassen desselben ist Männern
vorbehalten. Irgendwie hätte sie das vom Buddhismus nicht erwartet...!

 

08.04.14 Kyaikto
Der heutige Plan ist, den goldenen Stein zu sehen. Wir hatten zuvor mal ausnahmsweise nicht recherchiert, wie das dort so abläuft und haben uns damit in ein kleines und ein großes Abenteuer gestürzt... Wir denken, man kann den Stein ganz einfach in ein, zwei Stunden er"wandern", schließlich sehen wir ihn schon vom Dorf aus... Wir holen unsere Räder und radelten los. Die Hinweise der Schrankenwache, es sei ein sehr anstrengender Aufstieg und mit dem Rad nicht möglich, ignorieren wir, denn immerhin fahren tagtäglich tausende von Personen befördernde Lastwagen auf und ab. Wo eine Straße ist, da können auch wir fahren, sagen wir uns. Los fahren wir übrigens erst so eine ½h vor Sonnenuntergang und damit wir zumindest noch ein Foto bei Tageslicht ergattern können, schickt Karina Jan vor, denn immerhin ist er bei Bergen mindestens doppelt so schnell.. Wir radeln also bergauf und sehen dann irgendwann ein Hinweisschild mit Foto von einem gelben Stein mit Stupa. „Ha ha, eine Abkürzung“ denken wir. Der Weg ist eine Schotterstraße, die uns bergauf und bergab führt. Karina folgt ihm bis zum Ende und entdeckt den Irrtum: der Stein, den man vom Dorf sehen kann, ist nur ein weiteres Kloster, aber nicht der Ort wohin wir wollen. Ein weiterer Weg führt nach oben und wir erfahren, dies ist der Richtige. Karina bekommt schon zu Anfang den Hinweis, das sind 6 Meilen (hier ist eine Meile ca 1,5 km) und wird 3 Stunden dauern und auch die Bestätigung, dass Jan hier vorbei gekommen sei. Also fährt sie hinterher. Fahren ist übrigens übertrieben, denn schon hier beginnt der Weg schlechter zu werden, das Rad muss über Geröll, Stufen, etc. getragen werden und ist eigentlich nur noch Ballast. Es gibt endlos Stände am Wegrand, die immer wieder die gleiche Auskunft geben, 6 Meilen und 3 Stunden, 5 Meilen 3 Stunden, 4 Meilen 2 Stunden, usw…
Karina läuft und läuft, Jan ist weit vorne weg – noch immer hofft er auf ein Bild vor dem Sonnenuntergang. Bei 4 Meilen 2 Stunden, aber schon längst bei Dunkelheit und der 15. Familie, entscheidet Karina umzudrehen. Der Weg soll noch steiler werden, auch mehr Stufen soll es geben. Bisher war Karina fit, doch ihr fast 20 kg schweres Rad noch weiter tragen, 2-3 Stunden um genau zu sein, das ist wohl keine so gute Idee... Also trägt sie ihr Rad zum Ausgangspunkt an der Straße zurück und radelt schließlich bis 19:30 zurück zum Hotel. Natürlich mache sie sich Sorgen um Jan, weiß aber auch, dass er einfach stark ist.

Als er so gegen 23 Uhr völlig erschöpft das Hotelzimmer eintrudelt, erzählt er, was alles passiert ist...
Er ist tatsächlich weiter gelaufen, und natürlich wurde es tatsächlich immer steiler, unwegsamer, stufiger. Ein Weg, der für einen Wanderer alleine schon anstrengend gewesen wäre, aber da war ja noch das Rad... Als er völlig erschöpft gegen 21 Uhr meint, bei einem hell erleuchteten Tempel endlich fast am Ziel zu sein, erfährt er, dass ihn vom goldenen Stein noch weitere 200 Höhenmeter und mindestens 300 Stufen trennen und will aufgeben. Er ist völlig hinüber und muss ja auch noch zurückradeln... Der Mann der ihm die Auskunft gibt, hat ungefähr Jans Alter (31). Spontan sagt er, "du kannst jetzt nicht aufhören, du musst die Pagode erreichen - und ich werde mit dir kommen!" und lässt seine Frau stehen, mit der er gerade auf dem Nachhauseweg war. Er trägt mit Jan das Rad zusammen über die steilsten Stufen und ist sonst einfach nur da. Bald erreichen sie den Fuß der Anlage, bald den Goldenen Stein. Er befindet sich auf 1102 m. Nebel überall, ein anderes, viel kälteres Klima als unten im Dorf auf knapp 60 m. Der Nebel und die Luftfeuchtigkeit sammeln sich in den Bäumen und lassen es regnen, obwohl es nicht regnet. Alles ist mystisch. Der Stein ist angestrahlt und sieht dadurch noch viel schöner aus, mit seinem Gold. Sie wandern  näher hin, Jan meditiert etwa 5 Minuten auf einem Aussichtsplateau, dann umkreisen sie ihn abschließend und gehen wieder zurück zum Rad. Die Securityleute überzeugt Jan nur so halb, ist aber so bestimmt, dass sie ihn schließlich doch die Straße runterfahren lassen. Diese sei nämlich zu steil und gefährlich für Fahrräder, und Busse gäbe es erst am nächsten Morgen wieder…
Ende gut, alles gut... Und die Moral von der Geschicht: manchmal ist im Vorhinein recherchieren doch gar nicht schlecht... Außerdem sollte man Bilder und Ortsnamen genau ansehen und nicht überfliegen... Karinas Professorin hat immer gesagt: "Die größten Fehler in der Kommunikation entstehen immer dann, wenn man etwas hört, das man meint schon zu kennen, denn dann hört man nicht mehr richtig hin."

 

Wow! Da laufen einfach so mitten auf der Straße richtig große, respekteinflößende Elefanten neben unseren kleinen Fahrrädchen! Und das ganz ohne die fast schon obligatorischen Touristen auf ihrem Rücken.

07.04.14 Um Hpa-An
Neee, uns ist nicht das Budget ausgegangen und wir mussten uns als Bankräuber versuchen… Dank wahnsinnig alt aussehender Schrottkarren, die bestenfalls in ein Museum gehören, wird die Luft dermaßen verpestet, dass wir es vielen Einheimischen gleich tun und uns eine Atemschutzmaske für den schlimmsten Verkehr kaufen.

06.04.14
Jan fährt „so vor sich hin“ als er plötzlich ein Knutschgeräusch neben sich hört. Eine blöde Anmache? Falsch! Hier in Myanmar benutzen Menschen dieses Geräusch regelmäßig und ohne Hintergedanken, um andere Personen auf sich aufmerksam zu machen. Das Lustige: es klappt tatsächlich, selbst noch inmitten all dem endlosen Lärm im Land! Diesmal kommt das Geräusch aus einem Auto, dessen Fahrer Jan einen Energydrink schenkt. Immer wieder bekommen wir beide übrigens kleine Stärkungen oder Wasser überreicht.

DAS ist mal eine große Fahrradtour!

 

05.04.14 Myawadi
Wir sind an der Grenze zu Myanmar und werden über Land einreisen! Damit nehmen wir die erste Hürde, das Land in Richtung Indien zu durchqueren und uns gleichzeitig einen großen Traum zu erfüllen, der uns seit Beginn dieser Reise begleitet! Erst vor etwa einem halben Jahr wurden 4 Grenzen für Fahrzeuge geöffnet.


Ui ui ui Rechtsverkehr! Ob wir uns da nach über einem halben Jahr Linksverkehr in Neuseeland, Singapur, Malaysia und Thailand zurecht finden?!

Ein weit entferntes Danke an Nokia – eure Unterstützung ist ein Teil unserer Reise!

 

Die Armut im Grenzbereich - früher Sperrzone – ist nicht zu übersehen. Und doch sind wir fasziniert, wie die verfügbaren Naturmaterialien aus der Gegend für den Hausbau eingesetzt werden. Wir kennen Bambushütten und Palmblattdächer, aber noch nie sahen wir Wände und Dächer aus Teakblättern!



Erst mal ein Schläfchen, dann geht’s weiter

 

Ein Roller mit einem Hakenkreuz und der Aufschrift Nazi darauf? Hier in Myanmar?? Hat da jemand einige wichtige Fakten in der Geschichte nicht mitbekommen?

 

Die Regierung Myanmars hat es gesetzlich verboten, dass Einheimische Touristen bei sich aufnehmen, da sie Reisende lediglich als Einnahmequelle ansieht. Hut ab vor der Courage und Gastfreundlichkeit dieser Familie, die uns gleich an unserem ersten Tag bei sich eingeladen hat, als wir nach Einbruch der Dunkelheit in ihr Dorf kamen!

 

02.04.14 Ayuttaya
Unsere ersten Zehntausend Kilometer erreichten wir in der Mitte der USA. 20.000 Kilometer neben Vulkanen im Dschungel von Costa Rica und nun endlich 30.000 Kilometer in der altehrwürdigen Stadt Ayuttaya Thailands . Nicht mehr lang und der Erdumfang ist unser!

 

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